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Zu viel Kampf: Derby steht vor der Pause kurz vorm Abbruch
Handball-Landesliga Schöningen besiegt Lehre mit 25:20.

Von Jörg Kleinert

Schöningen. Die nüchternen Zahlen: 25:20 (12:9) hieß es nach 60Minuten des Landesliga-Derbys für Gastgeber HSG Schöningen gegen den VfL Lehre. Dass hier zwei Teams aufeinander trafen, für die es sportlich in dieser Saison um nicht mehr sonderlich viel geht, war indes zu fast keinem Zeitpunkt zu bemerken.

"Es ging zur Sache", stellte Schöningens Trainer Heinz Eickelen fest. "Es gab viele Nickligkeiten, zeitweise war es ein Hauen und Stechen. Unser Physiotherapeut Gunter Bosk war unser meistbeschäftigter Mann."

Handball-Ästheten kamen bei diesem Spiel wahrlich zu kurz. Denn das, was beide Teams phasenweise in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit veranstalteten, hatte wenig mit Ball-, sondern mehr mit Box-Sport zu tun. Es wurde Handball gekämpft, bevorzugt gegen den Körper des Gegners. Selten im Rahmen dessen, was das Regelwerk erlaubt. Dass es nur eine rote Karte (24.) gab - Schöningens Rene Libbe stieß Dominik Langhammer bei Torwurf zu heftig und brachte den VfL-Spieler damit ins Trudeln -, grenzt nahezu an ein Wunder. Den Schiedsrichtern wurde es kurz vor der Pause zu bunt, sie riefen beide Trainer zu sich. "Sie haben gesagt, dass sie das Spiel auch abbrechen könnten", schilderte VfL-Coach Michael Reckewell die Szene abseits des Spielgeschehens. Er habe seine Jungs daraufhin angewiesen, sich wieder mehr auf das Handballspielen zu konzentrieren.

Die Schuld daran, dass die Partie so aus den Fugen geraten war, schob Reckewell den Schöningern zu. "Die Art und Weise, wie einige Schöninger Spieler aufgetreten sind, hat mich verärgert. Es gab Härte, Provokationen, Faustschläge. Wegen dieser Dinge bin ich reichlich angefressen." Dass sich seine Jungs auch nicht als Kinder von Traurigkeit präsentierten, erklärte er so: "Es ist doch klar, dass sie dagegenhalten. Sollen sie sich verprügeln lassen?"

Zum Sportlichen: Beide Abwehrreihen dominierten. Die Angreifer hatten es schwer, sich in der ohnehin hektischen Partie mit konstruktiven Zügen in Wurfpositionen zu bringen. "Die Fehlerquote war auf beiden Seiten sehr hoch", berichtete Schöningens Trainer Eickelen. Dessen Team lag jedoch bis zur 46. Minute vorne, ehe Lehre zum 17:17 ausglich. Schließlich half Florian Meyer den Hausherren zurück in die Spur. Der HSG-Torhüter wehrte um die 50. Minute herum mehrere Würfe der Gäste ab und vorne setzten sich die Schöninger vorentscheidend auf 20:17 ab.

Reckewell war die Niederlage anschließend egal. "Ich fahre als Trainer jede Woche zum Handball, weil ich Spaß haben will. Den hatte ich heute definitiv nicht." Eickelens Fazit: "Personell fahren wir auf der letzten Rille, deshalb bin ich mit dem Sieg zufrieden."

Aufstellungen & Tore

HSG: Meyer, Winning, Loose - Libbe 1, Tirna 8, Kühne 6, Flöte 1, Soltysiak 2, Bahr 2, Dorau, Buchheim 1, Spillner 2, Urban 2.

VfL: Ermisch, Rokitta - Langhammer, Bernhagen 6, Krahn 3, Martinson 5, Lewandomski 1, Bree, Boeck, Jakobitz 3, Schade 1, Wenzel 1.

Braunschweiger Zeitung - Helmstedt - vom 20.04.2015

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