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Handball-Landesliga – Halbzeitbilanz Die HG Elm ist vom Abstiegs- zum Titelkandidaten geworden.

Jörg Kleinert

Schöningen Fast wirkt es, als müsse sich Daniel Reckel selbst kneifen. Angesprochen auf die Erfolge seiner Mannschaft, schwingt eine Mischung aus Stolz und Ungläubigkeit in der Stimme des Trainers des Handball-Landesligisten HG Elm mit. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte der Wolfsburger die Spielgemeinschaft aus Schöningen und Schöppenstedt als Nachfolger von Rene Libbe übernommen. Die HG dümpelte seinerzeit mit 4:14 Punkten am Tabellenende herum.

Und heute? Die HG hat sich berappelt, sie hat binnen zwölf Monaten eine 180-Grad-Wende vollzogen. Zum Jahreswechsel 2019/2020 führt die HG Elm die Landesliga mit 22:4 Punkten an. Eine Entwicklung, die so nicht absehbar war. Auch nicht für Reckel.

Die Erfahrungen der vergangenen beiden Spielzeiten hatten im HG-Lager für Bescheidenheit gesorgt. „Unser Ziel vor der Saison war, so schnell wie möglich 20 bis 22 Punkte zu holen, um den Klassenerhalt zu sichern“, sagt der Elm-Trainer, der nachschiebt: „Ich denke, den haben wir jetzt schon in der Tasche.“ Kurios: Die HG könnte die Landesliga deutlicher als mit nur einem Punkt vor der SG Zweidorf/Bortfeld anführen, hätte sie sich nicht im November ihre bislang einzigen Niederlagen gegen die derzeit vom Abstieg bedrohten Teams HSG Rhumetal II (27:28) und VfL Lehre (27:29) geleistet.

Dass die Formkurve der HG in dieser Spielzeit eher nach oben zeigen wird, deutete sich bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison an, in der die HG eine fulminante Aufholjagd mit dem Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz krönte. Dass die Mannschaft indes nach der Sommerpause nahtlos an ihren Lauf des Frühjahres anknüpfen wird, war angesichts des Auftaktprogramms mit Spielen gegen drei Top-4-Teams der Vorsaison sowie gegen Verbandsliga-Absteiger MTV Geismar nicht zu erwarten. Die HG überraschte sowohl sich als auch die Konkurrenz und legte einen 8:0-Punkte-Start hin. Das Selbstvertrauen wuchs, auch die Ansprüche stiegen. „Wir hatten uns plötzlich in die Köpfe der Konkurrenz gespielt“, sagt Reckel.

Er habe an einigen Stellschrauben gedreht, um den Erfolg nach Schöningen und Schöppenstedt zurückzubringen, so der HG-Trainer. Seine Mannschaft schalte inzwischen schneller um, um nach Ballgewinnen zu einfachen Torerfolgen gegen in der Abwehr möglichst unsortierte Gegner zu kommen. Doch es ist längst nicht alles Gold was glänzt im HG-Spiel. „Wir müssen uns in der Rückrunde noch konzentrierter, noch konsequenter im Abschluss und taktisch noch disziplinierter verhalten“, sagt Reckel. Im Training der kommenden Wochen wolle er seinen Spielern „weitere Handlungsalternativen“ aufzeigen, kündigt Reckel an. Die Gegner sollen überrascht werden, sie sollen keinesfalls dem HG-Team der Hinrunde begegnen.

Klar ist: Der Appetit der Elm-Spieler auf weitere Erfolge ist längst nicht gestillt. Die Mannschaft will bis zum Saisonende ein ernster Kontrahent um den Verbandsliga-Aufstieg bleiben. Der Auftakt im Januar wird es erneut in sich haben: Die HG trifft wie in der Hinserie zunächst auf vier Topteams in Folge. Sollte sie einigermaßen schadlos durch die Januar-Wochen kommen, ist der HG eine Top-Platzierung bis zum Saisonende nahezu sicher.

Quelle: Braunschweiger Zeitung 31.12.2019
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