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Handball So stehen die Helmstedter Teams zu einer Unterbrechung der Saison.

Von Jörg Kleinert
Helmstedt Die Handball-Regionen verkündeten die Einstellung des Ligaspielbetriebs bereits in der vergangenen Woche. Die Corona-Fall- und Infektionszahlen waren rasant in die Höhe geschnellt, die Pandemielage läuft mehr und mehr aus dem Ruder. Doch was macht der übergeordnete Niedersächsische Handballverband (HVN)? Fortsetzung der Saison? Unterbrechung? Die Verbandsoberen berieten – und zwar im Austausch mit den Vereinen.

Die HVN-Verantwortlichen schalteten sich am Montag und Dienstag mit Vertretern der auf Ober-, Verbands- und Landesliga-Ebene spielenden Vereine zu Videokonferenzen zusammen. Am Montag ging es um das Meinungs- und Stimmungsbild in den Männerteams, am Dienstag um das in den Frauenteams. Welche Meinungen haben die Helmstedter Beteiligten in der Video-Schalte vertreten? Saison-Unterbrechung? Fortsetzung unter 2G oder 2G+? Welche Tendenz zeichnete sich in der Meinungsumfrage am Montagabend – rund 100 Vereinsvertreter nahmen teil – während der Besprechung ab? Wir haben uns umgehört.

HF sind klar gegen Fortsetzung
„Der Großteil war skeptisch, ob es Sinn macht, die Saison fortzusetzen“, sagte Markus Kopp, Spielertrainer des Oberligisten HF Helmstedt-Büddenstedt. Diese Information habe er am Dienstagmorgen von Jan Disselhoff, Vorsitzender des Förderkreises der HF, erhalten, der für den Verein an dem Digitalformat teilnahm. Noch am Montagabend habe der Verband eine Abstimmung unter allen Beteiligten gestartet: Unterbrechung oder Fortsetzung? „Die sollte 48 Stunden laufen“, wusste Kopp. Vorher werde es keine Ergebnisse geben. „Krass, dass man sich in der derzeitigen Situation noch so lange Zeit lässt.“

Die HF, so Kopp, haben sich in der Schalte klar positioniert. „Wir haben gegen eine Saison-Fortsetzung gestimmt.“ Entsprechend sei das Montagstraining gelaufen, erzählt er. Es sei allen schwergefallen, den Fokus auf ein mögliches weiteres Punktspiel zu richten. „Wir haben deshalb eine Stunde Fußball gespielt und anschließend noch ein Bierchen getrunken. Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es vorerst unser letztes Treffen sein könnte.“

Verbandsligist HSV Warberg/Lelm stimmte in der Online-Schalte für eine Fortsetzung der Punktspiele. „Wir glauben, dass wir das mit den Testungen hinbekommen würden“, sagte Niklas Wosnitza. Der Warberger Trainer nahm gemeinsam mit Arne Lautenbach, Handballchef des HSV, an dem digitalen Verbandstreffen teil. „Persönlich glaube ich aber nicht, dass es weitergeht“, sagte Wosnitza. „Verblüfft“ habe ihn, „dass der HVN selbst nicht sicher war, ob Selbsttests der Spieler erlaubt wären oder ob Nachweise von zertifizierte Test-Stellen notwendig sind.“ Es habe von den Vereinsvertretern zu diesem Punkt viel Kritik gehagelt, denn, so Wosnitza, „die Testkapazitäten sind im Moment völlig ausgelastet“.

2G+ organisatorisch schwierig
Ein klares Nein gab’s am Montagabend vom VfL Lehre. Für den Landesligisten beteiligte sich der neue Spartenleiter Hannes Ermisch. „Aus unserer Vereinssicht ist ein klarer Cut die einzige Möglichkeit“, sagte Patrick Hunds, beim VfL für die Spieltechnik zuständig. Seine persönliche Meinung gehe in die gleiche Richtung: „Der Verband muss einfach mal klar entscheiden, alles andere ist nur Herumgeeiere.“

Auch Daniel Reckel, Trainer des Verbandsligisten HG Elm, ist für eine Unterbrechung. Den Trainings- und Spielbetrieb unter womöglich bald geltenden 2G+-Bedingungen auf die Beine zu stellen, sei organisatorisch schwierig. „Wir sollten die Pause nutzen, um die Saison im Januar gestärkt und organisatorisch gut vorbereitet unter 2G+ fortzusetzen.“ Gymnasiallehrer Reckel hat auch den Handball-Nachwuchs im Blick. Deren Saison in der Handballregion ist inzwischen unterbrochen. „Wir können den Kids, die bei unseren Spielen regelmäßig zuschauen, kaum erklären, warum die Erwachsenen weiterspielen dürfen, während sie pausieren müssen.“

Quelle: Braunschweiger Zeitung 02.12.2021

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