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HG Elm legt wieder los – „Leider!“
Der personelle Aderlass beim Handball-Landesligisten ist groß, das Team muss sich erst finden


HG Gr Lafferde 2 2022Tom Deupert (beim Wurf) und die HG Elm steigen am Sonntagabend mit einem Heimspiel gegen den MTV Groß Lafferde II in die neue Saison der Handball-Landesliga ein.  Olaf Hahn regios24

Jörg Kleinert

Schöppenstedt Es geht wieder los für die HG Elm. „Leider!“, sagt Andreas Simon, Trainer des Handball-Landesligisten, der am Sonntag (17 Uhr, Landkreis-Sporthalle Schöppenstedt) zum Saisonauftakt den MTV Groß Lafferde II empfängt.

Simon, seit drei Monaten im Amt, ist unzufrieden. Die Vorbereitung mit seiner neuen Mannschaft lief bei weitem nicht so, wie sie sich der Bad Harzburger bei seinem Antritt vorgestellt hatte. Ein Fakt: Die HG musste nach dem Abstieg aus der Verbandsliga einen enormen personellen Aderlass verkraften. Und der fiel größer aus, als es Simon bei seinem Amtsantritt erwartet hatte.

Zuletzt hatte sich Kreisläufer Philipp Nabel von der HG verabschiedet, der 28-Jährige wechselte in die Nachbarschaft zu Oberliga-Aufsteiger HSV Warberg/Lelm. Jan-Hendrik Vahldiek, HG-Top-Torjäger der vergangenen Saison, ist vorerst außen vor. Der 26-Jährige konnte aufgrund einer beruflichen Fortbildung in der Vorbereitung seiner Mannschaft weder am Training noch an Testspielen teilnehmen. „Und das geht so bis Ende Oktober“, sagt Vahldiek.

Weitere Stammkräfte verließen die HG: Jannic Steinke schloss sich Oberligist MTV Vorsfelde an, Alexander Bahr wechselte ebenfalls in Liga 4 zum VfB Fallersleben. Auf Simons Abgänge-Liste stehen zudem Moritz Pfützenreuter (HSV Warberg/Lelm II, Landesliga), „Valli“ Tirna (anhaltende Schulterprobleme), Nils Winning (aufgehört) und Christopher Fock (Co-Trainer, Oberliga-Frauen Vater Jahn Peine). „Durch die Abgänge fehlen uns mindestens 70 Prozent unserer Torschützen aus der vergangenen Saison, das müssen wir irgendwie kompensieren“, sagt Simon.

Im Gegenzug habe er zwar „drei bis vier potenzielle Neuzugänge“ an der Angel gehabt, erzählt der HG-Trainer weiter. Doch keiner kam. „Alle haben sich wegen Studium oder Ausbildung gegen einen Wechsel zu uns entschieden.“ Die Konsequenz: Bei der HG setzen sie auf Spieler aus dem eigenen Verein. Für Torhüter Nils Winning aktivierte Simon Florian Meyer, der seinen handballerischen Ruhestand vorerst unterbricht.

„Wir werden in Zukunft auch verstärkt auf die Jugend setzen“, kündigt Simon an. Spieler wie Gerrit Gerloff oder Noah Kaufmann, aus der A-Jugend in den Herrenbereich gewechselt, stehen sofort in der Verantwortung. Gleiches gelte laut Simon für Alexander Scheller sowie Lars Albrecht, der – mangels Alternativen – im Rückraum aushelfen muss. „Bei uns ist alles auf Kante genäht“, sagt Simon weiter. Sein Kader umfasse aktuell elf Spieler, zwei davon sind A-Jugendliche. Ohne diese regelmäßigen Aushilfen aus der A-Jugend seien die nächsten Wochen indes kaum zu stemmen, verdeutlicht der Elm-Trainer.

Auch aus diesem Grund werde er zum Winter hin Gespräche mit früheren Schöppenstedter und Schöninger Handballern führen, die derzeit für andere Vereine aktiv sind, um sie von einer Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte zu überzeugen, kündigt Simon an.

Wo sich die HG in den kommenden Wochen in der Tabellen einordnen wird, sei laut Simon offen. „Wir befinden uns in einer sehr starken Landesliga-Staffel. Mit Rosdorf und Rhumetal kommen zwei Verbandsliga-Absteiger dazu, auch Söhre II wird sehr ambitioniert sein, nachdem deren Erste in die 3. Liga aufgestiegen ist.“ Beim eigenen Saisonziel legt Simon die Messlatte niedrig an: „Ich werde keine Luftschlösser bauen. Für uns geht es primär darum, die Klasse zu halten.“ Ebenso wichtig sei es, die Jugendspieler zu integrieren und sie behutsam in die Verantwortung zu nehmen. „Wir werden viele Fehler machen, denn wir haben noch eine Menge Abstimmungsprobleme“, sagt der HG-Coach, der um Geduld wirbt. „Wir werden erst zur Rückrunde ein System verinnerlicht haben, das uns hilft, die Liga halten zu können.“

Kurzum: Vor der HG liegen sportlich anspruchsvolle Wochen. Simon: „Euphorie sieht jedenfalls anders aus.“

Braunschweiger Zeitung - Wolfenbütteleler Zeitung - vom 10.09.2022
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