MTV Groß Lafferde wahrt die Mini-Aufstiegschance
Handball-Verbandsliga, Männer: Die HG Elm entpuppt sich als unangenehmer Gegner, dennoch siegt das Reckel-Team mit 32:26.
Jörg Kleinert
Groß Lafferde Ein handballerischer Leckerbissen war es nicht, was Gastgeber MTV Groß Lafferde und die HG Elm am drittletzten Verbandsliga-Spieltag auf die Platte brachten. In einer zerfahrenen Partie setzte sich Groß Lafferde mit 32:26 (16:12) durch – „am Ende verdient“, wie MTV-Coach Daniel Reckel befand. Durch den Heimerfolg wahrten die Lafferder ihre Mini-Chance, im Saison-Endspurt vielleicht doch noch auf Oberliga-Relegationsplatz 2 zu springen.
Ungewöhnlich zäh kam die Partie allen Beteiligten vor allem durch die zahlreichen Unterbrechungen vor. Fast 110 Minuten standen beide Teams auf dem Parkett, was den vielen Unterbrechungen geschuldet war. Schuld daran hätten alle getragen, sowohl Spieler als auch Schiedsrichter, so Reckel. Zum einen habe es mehr als ein Dutzend Wischer-Einsätze wegen des vom Schweiß der Spieler rutschigen Hallenbodens gegeben. Und dann mochten sich wohl auch nicht alle Spieler untereinander so besonders, was sich in, so Reckel, „unnötigen Kommunikations-Geschichten“ bemerkbar machte. „Diese Nickeligkeiten haben den Spielfluss unheimlich gestört“, konstatierte er. „Ich fand das nicht berauschend.“
Zum Sportlichen: Die Gäste machten es den favorisierten Lafferdern über weite Strecken nicht leicht. In der Defensive packten die Elm-Handballer beherzt zu, und in der Offensive suchten sie mit einfachen Mitteln ihre Chancen zu Durchbrüchen. In den Eins-gegen-Eins-Situationen hatten die Groß Lafferder häufig das Nachsehen, griffen zu spät zu und kassierten zahlreiche Siebenmeter gegen sich.
„Es gab unnötige Kommunikations-Geschichten. Diese Nickeligkeiten haben den Spielfluss unheimlich gestört.“ Daniel Reckel, Trainer des MTV Groß Lafferde, über das sehr zerfahrene Duell gegen die HG Elm
„Diese Aktionen hätten wir früher und konsequenter klären müssen“, monierte Reckel, dessen Team anfangs einem Rückstand hinterherlief. Weil aber sowohl MTV-Torhüter Bennet Stanitzek und Marcel Waschke, Linksaußen der Gastgeber, einen Sahnetag erwischten, bekamen die Gastgeber allmählich Zugriff aufs Spiel. Waschke nahm sich im Spielverlauf 15 Würfe – und brachte den Ball 14-mal im Elm-Gehäuse unter. Eine Top-Quote des Torjägers, der mit nun 152 Saisontreffern ligaweit auf Platz 3 steht.Tim Kamradt (in Rot-Weiß) und seine Groß Lafferder hatten mehr Mühe als erwartet, um sich am Ende gegen die HG Elm durchzusetzen. henrik bode regios24
Mit zunehmender Spieldauer bekamen die Groß Lafferder in der Defensive ihre Löcher immer besser gestopft. Plötzlich waren die Wege für den agilen Elm-Mittelmann Gerrit Gerloff oder für den durchsetzungsstarken Kreisläufer Philipp Nabel verstellt. Das alles ließ sich schon zur Pause an den Zahlen ablesen, denn die Lafferder hatten aus einem zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Rückstand eine 16:12-Führung gemacht. Dieser Vorsprung blieb nach dem Seitenwechsel konstant. Die HG ging zwar weiter beherzt zu Werke – „ein unangenehm zu spielender Gegner“, so Reckel –, doch als es zu Beginn der zweiten Halbzeit kurzzeitig enger wurde (18:16, 35. Minute), zog Waschke den Gästen mit einem Dreierpack zum 21:16 (38.) sofort den Stecker.
MTV: Stanitzek, Klages – Borsum, Rudnik 2, Alcape Meyer 4, Hansen 1, Krusch 1, Gottsknecht 2, Kamradt 2, Winkler 1 Waschke 14, Zellmann 1, Reuter 4.
HG Elm: Rokitta, Zobel – Maack 2, J.-H. Vahldiek 4, K. Vahldiek 3, Hecker, Nabel 7, Gerloff 2, Larsen, Albrecht, Behrens 2, Deupert 1, Schreiner 1, Rösner 4.
Wolfenbütteler Zeitung vom 06.05.2025