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Sport AG wünscht sich ein eigenes Budget
Beim Krisentreffen der Schöninger Sportvereine mit der Stadtverwaltung kommen Forderungen auf den Tisch.

Von Markus Brich

Schöningen. Rund eineinhalb Stunden tagten am Dienstagabend Vertreter der Sport AG der Stadt Schöningen hinter verschlossenen Türen mit Bürgermeister Henry Bäsecke. Sie wollten über die künftige Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit den Sportvereinen beraten und ausloten, wie diese verbessert werden kann. "In dem Gespräch haben wir als Sport AG ein drei Kernpunkte umfassendes Konzept vorgelegt", berichtet deren Vorsitzender Marc Spörl.

Bei dem Gespräch mit am Tisch saßen neben Vertretern aller Sportvereine auch Wolfgang Waldau als Vertreter der SPD-Fraktion und CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Joachim Rehkuh. Auch Maik Albrecht aus der Stabsstelle des Bürgermeisters, der seit Sommer 2017 offizieller Vertreter der Stadtverwaltung in der Sport AG ist, war dabei. Vertreter der UWG-Gruppe und der Gruppe Grüne Bürgerliste waren ebenfalls zum Gespräch eingeladen worden, konnten aber aus Termingründen nicht teilnehmen.

"Die Aussprache verlief harmonisch, sachlich und auf Augenhöhe", erklärten Sport-AG-Vorsitzender Spörl wie auch Bürgermeister Bäsecke auf Anfrage. Ausgelöst hatte die Krisensitzung ein Brandbrief, den die Sport AG Anfang Januar im Namen von elf Vereinen an den Bürgermeister geschickt hatte. "Mangelnde Wertschätzung, keine Transparenz, fehlende Kommunikation und kein existierendes Zukunftskonzept prägen die Zusammenarbeit der letzten Jahre zwischen Stadt, Politik und Sportvereinen" lautete darin der Hauptvorwurf (wir berichteten).

"Der Bürgermeister hat sich bei uns für den Brief bedankt und wir haben das Gefühl, dass unsere Probleme nun ernst genommen werden", bewertet Spörl das Treffen. In der Krisensitzung sei ausgiebig und offen diskutiert worden. "Konkrete Zusagen gab es allerdings nicht. Aber damit haben wir gerechnet, wir müssen dem Bürgermeister ja auch zugestehen, die Inhalte der Runde und unsere Vorschläge den Fraktionen vorzustellen und mit ihnen darüber zu beraten."

Bäsecke beurteilt die Zusammenkunft ebenfalls positiv: "Vertreter aller Vereine saßen mit am Tisch. In der Runde wurde sehr offen darüber gesprochen, was verbesserungswürdig ist."

"Als Sport AG haben wir in dem Gespräch drei Maßnahmen vorgestellt, deren Umsetzung wir uns erhoffen", berichtet Spörl und listet sie auf:

1. Ein fester, also nicht ständig wechselnder Ansprechpartner in der Stadtverwaltung.

2. Ein festes Budget im Haushalt der Stadt ab 2019 in Summe von 20 000 Euro, über deren Verwendung die Sport AG eigenverantwortlich und ohne weitere Zustimmung von Verwaltungsausschuss und Rat entscheiden kann, zum Beispiel um dringend notwendige Reparaturen an Sportanlagen vornehmen zu können.

3.Ein Gremium "Sport und Politik", in dem Vereine Empfehlungen für die Fachausschüsse vorbereiten können und in dem die Politik den Vereinen notwendige Entscheidungen, beispielsweise zur Erfüllung der Stabilisierungsvereinbarung, erklären kann.

"Das Gremium sollte paritätisch besetzt aus etwa acht Vertretern von Sport, Politik und Verwaltung bestehen", ist Spörls Wunsch. Befassen soll es sich sowohl mit kurzfristigen Zielen, beispielsweise bei welchen Sportplätzen der dringlichste Handlungsbedarf besteht, aber auch mit der demografischen Entwicklung. "Dabei geht es um Fragen wie: Wie viele Sportler gibt es noch in zehn Jahren?", beschreibt Spörl. In Abstimmung mit den Sportvereinen sei ein Konzept zu entwickeln, wo Investitionen sinnvoll sind, welche Sportanlagen erhalten und welche aufgegeben werden müssen.

Der Wunsch nach einem festen Ansprechpartner kann laut Bäsecke möglicherweise schnell erfüllt werden - auch er sieht ihn wie die Sport AG in Maik Albrecht -, zu den weiteren Forderungen werden jedoch noch Beratungen nötig sein. "Ich habe der Sport AG mitgeteilt, dass wir zwar im Haushalt 2018 auch Mittel für den Sport eingeplant haben, doch der Vorschlag eines eigenen Budgets muss mit dem Rat diskutiert werden", meint Bäsecke. Noch in dieser Woche wollte er ein Protokoll des Krisengesprächs anfertigen und es den Ratsmitgliedern zuleiten lassen. "Die Sport AG möchte bis zum 15. Februar Antworten haben, wie Politik und Verwaltung zu den Vorschlägen stehen. Wir wollen diesem Wunsch als Stadtverwaltung nachkommen."

Braunschweiger Zeitung- Helmstedt - vom 26.01.2018
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