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"Gegner besiegen uns mit unseren Mitteln"

Handball: TC Schöningens Obmann Fred Gronde im Interview - Keine Spielertrainer-Konstruktion mehr in der nächsten Saison

SCHÖNINGEN. Die Zahlen sorgen für Ernüchterung: Nur 2  Siege in 13  Anläufen, 33 Gegentore im Schnitt pro Partie, Tabellenplatz 13. Die Handballer des TC Schöningen stecken im dritten Jahr ihrer Oberligazugehörigkeit tief im Abstiegskampf.

Obmann Fred Gronde zieht im Gespräch mit unserem Mitarbeiter Jörg Kleinert ein Fazit und bewertet die Chancen der Mannschaft im Rennen um den Ligaerhalt.

Herr Gronde, wie fällt Ihr Fazit nach der Hinrunde aus?

Für mich als Verantwortlicher war schon im Sommer klar, dass wir vor einer schweren Saison stehen. Ich hatte gehofft, dass der eine oder andere Spieler in der Hinserie seine Leistung besser abruft und zeigt, dass er in der Oberliga mithalten kann.

429 Gegentore in 13 Spielen zeugen nicht gerade von einer stabilen Abwehr.

Moment mal, das Ganze ist eine Kettenreaktion, die bereits in der Offensive beginnt. Wir schließen einfach zu wenige Angriffe erfolgreich ab. Außerdem leisten wir uns zu viele technische Fehler und Fehlabspiele und laden unsere Gegner regelrecht dazu ein, über Tempogegenstöße einfache Tore zu werfen. In den vergangenen Jahren war es eine Stärke des TC, aus einer starken Deckung Bälle abzufangen. Im Moment besiegen uns unsere Gegner mit unseren eigenen Mitteln.

Welche Ursachen gibt es noch für die vielen Niederlagen?

Wir hatten wichtige Abgänge vor der Saison. Markus Zeitel zog es zu den Handballfreunden Helmstedt-Büddenstedt, Jan Przemus verließ uns etwas überraschend in Richtung Warberg, und Jörg Gerken trat aus beruflichen Gründen deutlich kürzer. Außerdem zog sich Johannes Jathe gleich im zweiten Spiel einen Kreuzbandriss zu. Und dann hatte Sascha Warsawa, eine der Korsettstangen der Mannschaft, diesen schweren Verkehrsunfall. Vor allem Saschas Ausfall beschäftigte die Mannschaft sehr.

Der Kader ist personell dünn besetzt. Hätten Sie nicht frühzeitig mit der Verpflichtung weiterer Spieler auf die Weggänge reagieren müssen?

Gespräche in diese Richtung sind auch gelaufen, aber wenn man merkt, für welche Summen Spieler die Hand aufhalten, dann sagt man eher Nein.

Wo legen Sie die Messlatte für die zweite Saisonhälfte an?

In Spielen gegen Mannschaften aus unserer Tabellenregion wie Vorsfelde, Emmerthal, Altwarmbüchen oder Eyendorf sind wir nicht chancenlos. Das hat die Hinrunde gezeigt. In diesen Spielen müssen wir Punkte sammeln.

Wie sehen die Pläne des Vereins aus, sollte der Oberligaabstieg trotz aller Anstrengungen nicht vermieden werden?

Zunächst einmal werden wir mit aller Macht versuchen, die Oberliga zu halten. Wenn wir es sportlich nicht packen, gehen wir halt eine Klasse runter. Da es zwischen Oberliga und Verbandsliga leistungsmäßig nur wenige Unterschiede gibt, müssten wir aufpassen, nicht durchgereicht zu werden. Unsere Planungen für die nächste Saison laufen bereits, unabhängig von der Ligazugehörigkeit. Die Konstruktion mit René Libbe als Spielertrainer wird es dann nicht mehr geben. Das ist mit René auch so abgesprochen. Wir werden einen externen Trainer einsetzen, wenn wir einen finden.

Und mit welchen Spielern aus dem jetzigen Team rechnen Sie noch für die nächste Saison?

Wir haben zum Glück viele Spieler aus den eigenen Reihen, die dem Verein die Treue halten werden. Aber es wird bestimmt den einen oder anderen geben, der angesprochen wird und mit einem Vereinswechsel liebäugelt. Ich weiß es noch nicht.

Braunschweiger Zeitung vom 21.12.2007

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