HG-Offensive beißt sich die Zähne aus
Elm unterliegt Spanbeck/Billingshausen trotz Halbzeitführung mit 22:25.
Von Jörg Kleinert
Schöningen. Es klingt etwas paradox: Seine Mannschaft verlor erneut, dieses Mal in eigener Halle mit 22:25 (12:11) gegen die SG Spanbeck/Billingshausen - und dennoch war Rene Libbe, Trainer des Handball-Landesligisten HG Elm, nicht unzufrieden. "Wir können aufrecht aus dem Ring gehen", fand er.
Dass sich die Tabellensituation für seine Mannschaft nach der 7. Niederlage im 9. Spiel nicht gebessert hat, nahm Libbe nur am Rande wahr. Wichtiger war ihm, dass seine Jungs eine andere Einstellung und eine verbesserte Mentalität im Vergleich zur jüngsten Abfuhr in Northeim zeigten. "Das Team hat gelebt, die Spieler haben sich gegenseitig gepusht und sie haben nie aufgegeben."
In seiner Analyse machte Libbe Kleinigkeiten aus, die am Ende den Ausschlag zugunsten des Tabellenvierten gaben. "Wir hatten in entscheidenden Situationen Pech mit Pfosten- und Lattentreffern und waren hier und da nicht clever genug", resümierte derHG-Trainer und führte aus. "Spanbeck dagegen geriet nie in Hektik, auch nicht, als wir mal mit drei Toren geführt haben. Die haben einfach ihren ruhigen Stiefel heruntergespielt." Diese Ruhe und auch die Eingespieltheit, die die Gäste auszeichneten, fehlen dem HG-Team noch. Libbe: "Wir sind halt eine sehr junge Mannschaft."
Aber die legte eine erstklassige erste Halbzeit hin, zeigte in der Abwehr laut Libbe die bisher beste Saisonleistung. Der Lohn dafür war eine zwischenzeitliche 11:8-Führung. "Unser Training hat sich ausgezahlt. Die Jungs haben hinten genau das umgesetzt, was wir gefordert hatten." Die HG-Spieler waren schnell auf den Beinen und scheuten auch keinen Körperkontakt mit den gegnerischen Handballern. Libbe hob besonders seinen Mittelblock mit Tobias Bencke und Niels Rösner hervor, die laut Bewertung ihres Trainers einen klasse Job erledigten. "Die beiden haben zum ersten, aber bestimmt nicht zum letzten Mal in dieser Konstellation zusammengespielt."
In der zweiten Hälfte bissen sich die HG-Angreifer, allen voran die Rückraumschützen Marian-Valerien Tirna und Sebastian Hettich, am kompakten Abwehrblock der Spanbecker die Zähne aus. Auch der zuletzt so treffsichere Jan-Hendrik Vahldiek erwischte keinen besonders guten Tag gegen die Gäste. Die Tore dieses Trios fehlten der HG am Ende. Spanbeck/Billingshausen drehte die Partie ab der 40. Minute, weil die SG sich ganz einfach auf Automatismen in ihrem Spiel verlassen konnte.
SPIEL KOMPAKT
HG Elm: Meske, Winning - Hettich, Rösner, Bencke, Tirna 7, Bahr 5, Vahldiek 1, Garbe 1, Binner 2, Behrens 2, Kühne 3, Klapper 1, Spillner.
Braunschweiger Zeitung - Helmstedt - vom 04.12.2017
