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Libbe: Man hat uns oft unsere Unerfahrenheit angesehen
Das Schlusslicht hätte zum jetzigen Zeitpunkt gerne mindestens vier Punkte mehr auf dem Konto.

Von Jörg Kleinert

Schöningen. Das hatten sich die Verantwortlichen im Umfeld, aber auch die Spieler des Handball-Landesligisten HG Elm sicher ganz anders vorgestellt. Im Sommer als neu gegründete Spielgemeinschaft aus Schöningen und Schöppenstedt gestartet, wollte sich die Mannschaft in neuer Zusammensetzung und im für viele Spieler ungewohnten sportlichen Umfeld schnell in ruhiges Fahrwasser manövrieren.

Nun, kaum vier Monate später, hinken die HG-Handballer ihrer eigenen Zielsetzung weit hinterher. Das Team um Trainer Rene Libbe belegt mit der mageren Ausbeute von 4:18 Punkten den letzten Tabellenplatz. Der HG droht der Abstieg. Die für den Dezember erhoffte sportliche Trendwende blieb aus. Einzig die 25:36-Heimniederlage zum Jahresabschluss gegen den starken MTV Moringen verdiente noch die Bezeichnung "vertret- und erwartbar".

Unnötige Punktverluste

Die HG kassierte zuvor jedoch vor heimischer Kulisse zwei Niederlagen gegen Teams, mit denen sie sich - an guten Tagen - auf Augenhöhe wähnt. Gegen Spanbeck (22:25) und gegen den VfL Lehre (23:27) hatte sich das Libbe-Team mehr erwartet. Gleiches gilt für die Auswärtspartie gegen Neuling Langelsheim/Astfeld, in der die HG beim 25:27 unnötig zwei Punkte liegen ließ.

Vier Absteiger drohen

Dies sind Punktverluste, die in der Endabrechnung wehtun können. Denn: Steigen aus der Verbandsliga die HSG Oha und der VfB Fallersleben ab, was nach jetzigem Stand zu befürchten ist, dann gibt es in der Landesliga statt der drei Regelabsteiger sogar vier Teams, die den Weg in die Regionsoberligen antreten müssen. Die HG weiß folglich, dass sie in der zweiten Halbserie noch reichlich Punkte sammeln muss, um vier Konkurrenten hinter sich zu lassen.

"Ich hätte zum jetzigen Zeitpunkt gerne mindestens vier Punkte mehr", sagt Libbe. "Glücklich bin ich mit unserer Ausbeute natürlich nicht." Die Gründe für die handballerische Magerkost, die seine Mannschaft in einigen Partien bot, liegen für Libbe auf der Hand. "Man hat uns unsere Unerfahrenheit oft angesehen", sagt der HG-Trainer. Die machte sich häufig im Abwehrverhalten bemerkbar. In vielen Spielen machte die HG-Defensive dem Gegner das Torewerfen allzu leicht.

Für die Hälfte seines Kaders sei die Landesliga zudem leistungsmäßig komplettes Neuland, sagt Libbe. Mehr noch: Leistungsträger seien nicht immer zu Höchstform aufgelaufen. Probleme, die sich auf Dauer nicht kompensieren ließen.

Und dennoch: Libbe glaubt noch an die sportliche Trendwende, er vertraut seiner Mannschaft. "Das Zusammenwachsen dauert seine Zeit. Aber ich werde immer wieder an die Stärken meiner Spieler appellieren."

Braunschweiger Zeitung - Helmstedt - vom 28.12.2017