Der Saisonrückblick der HG Elm: Nach schwerem Start auf Platz 12 gekämpft.
Schöningen. Unter dem Strich steht der Klassenerhalt. Der Weg zu diesem Ziel war indes steinig. "Diese Saison hat an uns gezerrt", sagt Rene Libbe, Trainer des Handball-Landesligisten HG Elm. Erst auf der Zielgeraden schaffte seine vor dieser Saison aus zwei Teams (HSG Schöningen, TSV Schöppenstedt) geformte Mannschaft den Sprung weg von den Abstiegsrängen.
Zwei Wochen nach dem Saisonende ist nun klar: Alles Zittern war überflüssig, denn es wird keinen sportlichen Absteiger aus der Landesliga geben. Der Grund: Durch den Meldeverzicht der sportlich geretteten HG Rosdorf-Grone II für die kommende Spielzeit bleibt der Tabellenvorletzte Eintracht Braunschweig Landesligist. Selbst das abgeschlagene Schlusslicht HSG Langelsheim/Astfeld hält die Klasse, da der Meister der Regionsoberliga, VfL Wittingen II, auf den Aufstieg verzichtet. Auch die Zweit- und Drittplatzierten der Regionsoberliga wollten nicht aufsteigen, sodass der Verband den Langelsheimern den Verbleib anbot.
"Kein einfacher Start"
Der HG Elm kann das im Nachhinein egal sein, denn die Mannschaft hatte den Klassenerhalt als Drittletzter noch soeben auf sportlichem Weg geregelt. Ein Erfolg, den Libbe nach schwieriger Hinrunde nicht hoch genug bewerten kann. "Wir hatten keinen einfachen Start", erinnert sich der 39-Jährige. Gleich zum Auftakt gab es beim späteren Meister Groß Lafferde und bei Vizemeister Zweidorf/Bortfeld heftige Klatschen, zudem eine nicht einkalkulierte Niederlage beim im Saisonverlauf abgeschlagenen Tabellenletzten Langelsheim. Die Mannschaft wirkte nicht eingespielt, Leistungsträger wie Nils Kühne und Marian-Valerica Tirna fehlten verletzt oder aus privaten Gründen. "Es ist einfach, eine neue Mannschaft zu formen, wenn Erfolg da ist. Aber wir hatten schnell 0:6 Punkte auf dem Konto. Der Misserfolg macht vieles schwerer", betont Libbe.
Und dennoch gab es Lichtblicke: Die Spieler hätten sich nie hängenlassen, so Libbe. "Die Trainingsbeteiligung war immer top." Auch die Fans halfen. Sie nahmen die neu formierte Truppe schnell an und unterstützten sie über die Maßen. "Die Mannschaft hat es geschafft, die Zuschauer und das Umfeld trotz vieler Niederlagen, Rückschläge und des Abrutschens auf einen Abstiegsplatz immer mitzuziehen", blickt Libbe erfreut zurück.
In der Rückserie ab Januar gab es den sportlichen Umschwung. Laut Libbe habe die Rückkehr von Christopher Fock ("Ein Mann mit Führungsqualitäten") und Philipp Nabel ("Er hat eine unglaubliche Gewinner-mentalität") enorm geholfen. 13 Punkte holte die HG nach dem Jahreswechsel, magere 4 waren es in der ersten Saisonhälfte gewesen. Lohn war der hart erkämpfte Klassenerhalt - vor allem ein verdienter, denn die HG setzte sich in den Duellen mit direkten Konkurrenten durch.
Die Planungen der HG laufen
Die personellen Weichen für die kommende Saison sind noch nicht komplett gestellt. Klar ist, dass Oliver Sievert als Co-Trainer aufhört. Fock ersetzt ihn als spielender Co-Trainer. Offen ist die Zukunft von Nils Kühne. Grund ist die berufliche Zukunft des Spielmachers. Dominic Buchheim zieht sich in die zweite Mannschaft zurück. Philipp Nabel will dem Fußball beim Bezirksligisten FSV Schöningen den Vorrang geben. "Wir werden zu gegebener Zeit die Spielpläne beider Mannschaften übereinanderlegen und schauen, wie wir es mit Philipp hinbekommen", sagt Libbe.
Sicher ist dagegen, dass Torhüter Florian Meyer vom Verbandsligisten VfB Fallersleben zur HG kommt. Auf ihn warten in der kommenden Saison zwei reizvolle Derbys gegen den HSV Warberg/Lelm, der sich mit Meyers Bruder Christian Rüger vom Oberligisten MTV Vorsfelde verstärkt hat. Auch Libbe freut sich auf die beiden Nachbarschaftsduelle gegen Warberg. "Das sind besondere Spiele. Nicht wegen der Rivalität, sondern wegen der tollen Stimmung in der Halle."
Quelle: Braunschweiger Zeitung 25.05.2018