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Der TC Schöningen freut sich über volle Nachwuchs-Tanzgruppen. Auch aufgrund von pädagogisch erfahrenen Trainern.

Schöningen. Dass der TC Schöningen seit Jahren zum Besten gehört, was Deutschland im Jazz- und Modern Dance (JMD) zu bieten hat, belegen alleine schon die Erfolge der Formationen "Imagination" und "Task Force Dance". Allerdings gehört der TC auch im Jugendbereich national zur Speerspitze, was auch gerade am - im Vergleich zu Standorten wie Berlin und Hamburg - eher beschaulichen Schöningen liegt.

"Wir sind an der Kapazitätsgrenze", erklärt Fred Gronde, Vorsitzender des TC Schöningen, nicht ohne etwas Stolz. Schließlich erfreut sich sein Verein eines enorm großen Zulaufs. Allein schon sieben Formationen für Kinder zwischen 4 und 10 Jahren legen davon eindrucksvolles Zeugnis ab. Um alle 17 Gruppen und Kurse des Vereins - 15 davon tanzen JMD - unterzubringen, sind fünf Trainingsorte quasi rund um die Uhr in Beschlag genommen.

Vorbilder im Verein spornen an

Für die hohe Nachfrage gibt es gleich mehrere Gründe - mit der wichtigste dürften aber die Übungsleiter sein. Denn diese rekrutieren sich im Grunde aus den eigenen Reihen. "Eigentlich haben alle Trainer einen pädagogischen Hintergrund", zeigt Julia Ostermeyer vom TC Schöningen auf. Das sei zwar keinesfalls geplant gewesen, im Umgang mit den Kindern biete es aber logischerweise große Vorteile.
Auch wird die Leidenschaft für das Tanzen mehr als nur vorgelebt: Die älteren Tänzerinnen sind zugleich auch die perfekten Vorbilder. Darauf angesprochen muss Ostermeyer lachen: "Teilweise wurde sogar schon nach Autogrammen gefragt, es bedeutet den Kleinen sehr viel."

Genauso wie ihre Idole, wollen sich auch die Nachwuchstänzerinnen präsentieren. "Das ist auch wichtig, um ein Ziel zu haben", verdeutlicht Ostermeyer. Deswegen stellt der Verein jedes Jahr die stets ausverkaufte Vereinspräsentation im Brunnentheater in Bad Helmstedt auf die Beine. "Das ist auch keine Vorführung, bei der alles bis ins letzte Detail perfekt vorgeführt werden muss. Das Niedliche der Kleinen sorgt eigentlich für die größte Begeisterung", betont Fred Gronde.

"Da fühlen wir uns total geehrt"

Außerdem steht im Herbst das traditionelle Kinderturnier an - deutschlandweit ein Vorzeigeprojekt. Thorsten Süfke, JMD-Beauftragter des Deutschen Tanzsportverbandes, habe nämlich die Schöninger Einladung an unzählige Vereine in der Republik verschickt - mit der Hoffnung, dass andere Vereine Schöningens Beispiel folgen.

Auch habe die Landesschulbehörde schon in Schöningen nachgefragt, ob nicht eine Tanz-Variante von "Jugend trainiert für Olympia" (Tischtennis) denkbar wäre. "Da fühlen wir uns total geehrt, wenn Behörden oder eben der Deutsche Tanzsportverband so auf uns zukommen", strahlt Julia Ostermeyer.

Diese Vorreiter-Rolle nimmt der TC gerade deswegen ein, weil Schöningen im Vergleich zu anderen Top-Vereinen, die beispielsweise aus Hamburg oder Berlin kommen, eine kleine Stadt sei - davon sind zumindest Ostermeyer und Gronde überzeugt. Denn sobald für ein Projekt Hilfe gebraucht wird, findet sich im Ort direkt Hilfe. Seien es nun Eltern, die bei Zeltlager und Turnieren helfen, oder Handwerker, die bei Problemen direkt fachkundig unterstützen. Das Geheimrezept des TC ist schlichtweg der große Zusammenhalt - egal ob vereinsintern oder extern im Ort.

Und so hofft Fred Gronde auch beim nächsten großen Ziel für den Verein wieder darauf, dass in Schöningen eine gute Lösung gefunden wird. Denn durch die Fülle an Nachwuchs wird eine sechste Trainingsstätte gebraucht. "Ein alter Supermarkt wäre ideal, den könnten wir uns umbauen...", schmiedet Fred Gronde Pläne. So viele junge Tänzerinnen brauchen schließlich Platz...

Quelle: Braunschweiger Zeitung 19.05.2018